Archiv von “2019

10.12.2019_Grünen

Achim Kaufmann (Klavier)
Robert Landfermann (Kontrabass)
Christian Lillinger (Schlagzeug)

Grünen formierte sich anlässlich der Konzertreihe Nicht ohne Robert im Kölner Loft im April 2009. Robert Landfermann und Christian Lillinger laden zu dieser Reihe ständig wechselnde Gäste ein: alle Konzerte sind Premieren.
Die auf dem portugiesischen Label Clean Feed erschienene CD grünen dokumentiert das erste Zusammentreffen mit Achim Kaufmann von der ersten gespielten Note bis zur Zugabe.

Die Musik war vollständig improvisiert, ohne jegliche Absprachen. Bemerkenswert ist, wie schnell eine gemeinsame Klangsprache gefunden wurde, die nur diesem Trio zu gehören scheint: manchmal spröde, manchmal mit absurdem Einschlag, rauh, überbordend, versponnen…

Jeder der drei Protagonisten geht mit seinem Instrumentarium an die Grenzen und verlässt sich nicht auf standardisierte Rollenzuweisungen. Es entstehen merkwürdige neue Sound-Kombinationen: präpariertes Klavier, Flüstertüte und gequetschter Arco- Bass… das Trio wird zu einer Art Meta-Instrument.

Seither haben grünen auch begonnen, komponierte Inseln in ihre weitgehend improvisierten Sets einzubauen: Polyrhythmische Mikrostrukturen tauchen auf und werden liebevoll zerlegt, man trifft sich in unerwarteten Unisono-Gesten oder lässt sich von einem surrealistisch anmutenden Bop-Thema zu jazzgemäss losgehenden Improvisationen verleiten. Anlässlich der Verleihung des Albert-Mangelsdorff-Preises an Achim Kaufmann spielten grünen 2015 beim Jazzfest Berlin.

Im Juni 2017 spielten grünen an vier Abenden im Kölner Loft, teilweise mit Gastmusikern (Frank Gratkowski, Thomas Lehn, Carl Ludwig Hübsch und Elisabeth Coudoux). Im selben Monat waren grünen auf verschiedenen kanadischen Festivals zu hören. Es folgte eine Einladung des Goethe-Institutes zum Jazz EU Festival in Santiago de Chile.

Für 2019 sind Konzerte in der Alten Oper Frankfurt und beim Ring Ring Festival Belgrad geplant. Die dritte CD von grünen wird ebenfalls 2019 erscheinen.

Achim Kaufmann (1962) lebte von 1996 bis 2009 in Amsterdam, seither in Berlin. Langjährige Zusammenarbeit u.a. mit Frank Gratkowski (Trio Kaufmann/Gratkowski/ de Joode, SKEIN), Michael Moore (gueuledeloup quartet, trio kamosc, Duo Kaufmann/ Moore), außerdem spielte er mit Han Bennink, George Lewis, Paul Lovens, Mark Dresser, Jim Black (trio kyrill), Tobias Delius, Chris Speed, Thomas Lehn, Tristan Honsinger, Andrea Parkins, John Hollenbeck, Shelley Hirsch, Tony Buck, Simon Nabatov, Mark Helias, Gerry Hemingway, Matthias Schubert, Tom Rainey, Ingrid Laubrock, Tomász Stanko, Axel Dörner, Okkyung Lee u.v.a. Rund 30 CDs unter eigenem Namen und zahlreiche als Sideman; SWR-Jazzpreis 2001. 2015 wurde ihm der Albert-Mangelsdorff-Preis verliehen.

Robert Landfermann (1982) studierte bei Dieter Manderscheid an der Musikhochschule Köln (Konzertexamen). Zusammenarbeit mit Joachim Kühn, Django Bates, Tomász Stanko, Urs Leimgruber, John Taylor, Charlie Mariano, Rudi Mahall, Markus Stockhausen, Axel Dörner, Tobias Delius, Médéric Collignon, Jim Black, John Scofield, Ralph Towner und zahlreichen anderen. Konzerttourneen auf der ganzen Welt; ständig unterwegs mit über zwanzig verschiedenen Bands. Veröffentlichte eine Solo-Bass-CD (Null) auf dem Kölner Jazzhausmusik-Label. Kulturförderpreis der Stadt Köln 2009.

Christian Lillinger (*1984) begann mit dem Schlagzeugspiel im Alter von 13 Jahren und studierte Schlagzeug von 2000-2004 in Dresden u.a. bei Günter “Baby“ Sommer. Preisträger des internationalen Improvisationswettbewerbes in Leipzig 2000. Seit 2002 intensive Zusammenarbeit mit dem Trio Hyperactive Kid. 2008 Gründung seiner eigenen Band Grund (bislang auf vier Tonträgern dokumentiert). Er konzertierte mit Urs Leimgruber, Rudi Mahall, Peter Evans (Amok Amor), Joe Lovano, Richie Beirach, Gunter Hampel, Günter Sommer, Gerd Dudek, Ernst Ludwig Petrowsky, Alexander von Schlippenbach, Manfred Schoof, Simon Nabatov, Rolf Kühn, Joachim Kühn, Tobias Delius, Evan Parker, Theo Jörgensmann, Frank Gratkowski, Axel Dörner, u.v.a. Lillinger steht im Mittelpunkt des 45-minütigen Features Gegen den Beat, das 2016 auf 3sat ausgestrahlt wurde. 2017 erhielt er den SWR-Jazzpreis.

PRESSEZITATE

„Die Ereignisdichte auf der Bühne ist hoch. Wenn hier etwas grünt und heranwächst, dann nicht in einem behäbigen, organischen Prozess, sondern übergangslos und eruptiv. Zumindest am Anfang. Christian Lillinger am Schlagzeug beginnt den Set gern mit einer dynamischen und signalhaft kurzen Schlagfolge, einer überfallartigen Konfrontationsübung: Hier wird nicht sensibel dem Heranwachsen von Freiheits- Gänseblümchen gelauscht, hier ist Großstadt, hier geht es umweglos zur Sache, und Freiheit ist auch eine Frage der Energie. Christian Lillinger ist dabei nicht allein. Zum Trio Grünen gehören noch Achim Kaufmann, Klavier, und Robert Landfermann, Bass, und sie tragen das ihre zu der besagten Ereignisdichte bei.
Vieles klingt frei improvisiert, was unter anderem eine Folge von Achim Kaufmanns raffinierter Kompositionsarbeit ist, die gemeinsame Pläne auslegt, Verabredungen fixiert, Zusammenhänge herstellt, Prozesse beschreibt. Manchmal gibt es überraschende Unisono-Phrasen zwischen Bass und Schlagzeug, Klavier und Bass. Plötzliche Akzente von Klavier und Schlagzeug. Und dann merkt man: was da zu hören ist, lässt viel Energie frei sich verströmen, ist aber nicht regellos. Es ist eine gemeinsame Bewegung dreier intensiv arbeitender Musiker, die für diese Wegstrecke miteinander sehr verbindlich verabredet sind.
Von Kaufmann kommen dabei nicht nur die strukturierenden Impulse, sondern auch intensive perkussive Passagen, klangintensive, nuancenreiche Phrasen, Energieblöcke, beredtes Schweigen, Hinhören, akzentuiertes Wiedereinsteigen. Was er nicht leistet: die Versorgung des Trios mit harmonischen Strukturen. Sowas braucht da niemand.
Landfermann, einer der gefragtesten und variabelsten Bassisten der aktuellen deutschen Jazz-Szene, steht zwar räumlich zwischen Klavier und Schlagzeug, geht aber weit hinaus über die traditionellen Bassisten-Tugenden. Er hält nicht nur diesen Sack voller Flöhe zusammen, indem er Impulse von der linken Seite (Lilllinger) und Strukturen von der anderen (Kaufmann) aufgreift und verstärkt. Manchmal treibt er die Jagd voran durch kompakte, dunkle Energieschübe oder trommelnden Händen auf dem Korpus. Manchmal findet er mit Hilfe des Bassbogens wunderbar irritierende Klänge, die er einwirft und damit dem Spielprozess eine neue Richtung vorschlägt. Und stets stellt sich daraufhin ein neuer Konsens ein – Ausgangslage für weitere Änderungsvorschläge.
Lillinger ist visuell das dramatische Zentrum der Bühne. Es ist kaum zu vermeiden, dass man ihm staunend zuschaut, wie er mit hoher Geschwindigkeit und enormer Sicherheit durch unvorhersehbare Rhythmus- und Klang-Gelände rast, dabei immer präzise, präsent und nie suchend erscheint, vertrackte polyrhythmische Strukturen produziert und dabei noch Zeit hat, mit der linken Hand den Schlagzeugstock kreisen zu lassen oder sich die Haare aus der Stirn zu wischen.
Aber dieser Live-Auftritt spielt auf zwei Ebenen. Wer für einige Zeit die Augen schließt und einfach nur zuhört, was da geschieht, versteht schnell, wie eng diese drei Musiker zusammenarbeiten. Wie sehr ihre Energie und ihre Musik einen gemeinsamen Fluss und darin eine permanente Stromschnelle bilden.“ Hans-Jürgen Linke, Frankfurter Rundschau, Mai 2018

„The music leads you in many directions, of nervous agitation, playful boppish treats, calm precision and avant-garde explorations, into the nature of sonic interaction, and most often all in the same track. Again, three outstanding musicians who bring us some of the best piano/bass/drums music around.” Stef Gijssels, Free Jazz Blog (über Pith and Twig)

“Pith & Twig is the second disc by cooperative piano trio Grünen. Alongside Lillinger the outfit comprises compatriots pianist Achim Kaufmann and frequent collaborator bassist Robert Landfermann, who operate firmly in the tradition of fully participative egalitarian piano combos. The program mixes compositions by Kaufmann with group improvisations, though the separation between them can be slight; the same nervy feel permeates both. In large part that’s down to Lillinger’s fractured sense of time and pulses of sound, in which he is abetted by Landfermann’s offkilter counterpoint. Even the written elements of Kaufmann’s charts are not straightforward. Toquesenh and Mazeem both present a melodic line underpinned by edgy start-stop rhythm, almost immediately subsumed into gloriously skewed group interplay. Mobiliar I – Mooswerdung provides the best example, as an intro of swinging Morse code gradually deconstructs into first atmospheric then percussive improv. Kaufmann’s accumulating patterns assert architecture not always otherwise evident amid the clanking piano preparations, rubbed strings and gamelan sonorities. Lillinger proceeds in irrepressible bursts of rhythm, tight rolls, tappy eruptions and precise bish bash bong. He slips easily into partnership with Landfermann, who wields his bow with abrasive physicality. Their oddly accented phrases and stabbed interjections conspire to keep listeners on the edge of their seats.” John Sharpe, NYC Jazz Record (über Pith and Twig)

„…hier werden die tausendfach ausgetretenen Pfade des Piano-Trios konsequent verlassen und die Funktionen der drei Instrumente derart vermengt, dass sich über den Hörer der ersten CD grünen ein fein ziseliertes und doch gewaltiges Klangkonglomerat ergießt. Nichts an dieser Musik ist vorhersehbar.“ Wolf Kampmann, Jazz Thing (über grünen)

„Grünen ist ein Album improvisierter Musik auf höchstem Niveau: Erfahrung, Können, Geschmack und Persönlichkeit. Die CD mit ihrem organischen Cover (…) sollte man prominent neben dem CD-Player liegen lassen. Sie wird öfter abgespielt werden.“ Tobias Richtsteig, Jazzthetik

“…a mélange of proto-classical, subversive swing and folksy impudence. (…) Here Lillinger can punctuate, cajole, react, ignore and bring to the fore all of his breadth as a player, it’s heartening to see that European avant garde keeps attracting new adherents.” Andrey Henkin, All About Jazz New York (Besprechung grünen)

“They create something new with a ‘traditional’ piano trio, with a high level of musicality and creativity. These three artists do not play music, they are music.” Stef Gijssels, Free Jazz Blog

„Schon ihre Präzision in komplizierten Passagen beeindruckt, noch spektakulärer wirkt indes die enorme Intensität, zu der sie sich gegenseitig beflügeln. Geradezu atemberaubend ist die Dichte an Ereignissen, zumal das Trio viele Ideen lieber kurz aufleuchten lässt, statt sich auf ihnen auszuruhen.“ Norbert Krampf, FAZ, Mai 2018

“Eines der Highlights unter den diesjährigen Veranstaltungen. Ohne große Umschweife tauchte das Trio Grünen (…) sofort ein in eine Welt aus wundervoll schrägen Klängen. Was sich dem Hörer bot, war eine unglaubliche Klanggewalt. Achim Kaufmann spielte sein mit Alltagsgegenständen präpariertes Klavier zwar zum großen Teil mit physischer Zurückhaltung, dafür war das Ergebnis umso eindrücklicher. Kryptische, teils bedrohliche und wundersame Welten taten sich auf. Die technische Raffinesse und der Einfallsreichtum forderten das Publikum deutlich heraus. Robert Landfermanns Spiel zeichnete sich durch fein entworfene Farben aus. Mit dem Bogen gestrichene Flageolett-Töne erzeugten einen fast mystischen Klangteppich. Zu Christian Lillinger braucht man nun nicht mehr viel zu sagen. Von Beginn an glänzte er mit herausragendem Spiel und ungeheurer Kreativität. Ob es nun der reine Ausdruck an den Drums war, das Einbeziehen des Raumes in seine Klangexplorationen oder die Verwendung ungewöhnlicher Hilfsmittel wie Küchenutensilien oder Megaphon – es war grandioses Musiktheater. Das Trio legte kaum Unterbrechungen zwischen den Stücken ein. Alles ging ineinander über. Formen wurden herausgearbeitet, gebrochen, assoziative Reihungen vorgenommen. Motive und Strukturen entstanden und lösten sich auf. Dynamische Veränderungen wurden von allen Musikern gleichsam erspürt und weiterentwickelt. Dabei gelang es ihnen stets, die Spannung aufrecht zu erhalten und nie ermüdend den Bogen weiter zu spannen. Auf die Frage an Herrn Lillinger, wie ihnen das gelinge, entgegnete er nur, dass es ja sonst langweilig werden könnte. Unermüdlich. Immer weiter. Das war Meta-Musik!“ (Stan Klifoth, Jazz in Greifswald, Oktober 2010)

©  Live-Foto: Frank Schindelbeck

 

12.11.2019_Bubaran

Andreas Tschopp (Posaune)
Mats Spillmann (Trompete)
Bernhard Bamert (Posaune)
Ronny Graupe (Gitarre)
Lionel Friedli (Schlagzeug)

Inspiriert von der Klangwelt indonesischer Gamelan Orchester hat Andreas Tschopp ein Ensemble hochkarätiger Improvisatoren und Klangästheten um sich geschart, welche er von den Fesseln der wohltemperierten Stimmung befreit und auf eine Erkundungsreise durch die erhabene Schönheit metallener Schwebungen und hypnotischer Ostinati schickt.

Im Geiste ist Bubaran ein Jazzquintett. Doch schon die Besetzung – drei Blechbläser, ein Gitarrist, ein Schlagzeuger – verdeutlicht, dass damit nicht der Klang des Great American Songbooks gemeint ist, sondern vielmehr die Spielhaltung, der Erfinder- und Entdeckergeist des Jazz.

Bubaran ist ein Jazzquintett. Aber Bubaran ist auch ein Taschen – Kammerorchester, ein Fernrohr in die Klangwelt indonesischer Tempelanlagen, ein Sänger archaischer Arien, ein Volksfest auf dem Dorfplatz.

Presse:

„Bubaran ist ein überzeugendes musikalisches Statement mit einer klaren Linie“ (Ueli Bernays, NZZ)

„Tschopp nutzt den extremen Seltsamkeitsfaktor der Gamelanmusik auf vielfältige Weise und unterwandert damit unsere Hörerwartungen auf zugleich lustvolle und subversive Weise. Es braucht Zeit, bis man sich in dieser Klangwelt eingerichtet hat, aber dann hat man plötzlich das Gefühl, ein paar neue Ohren geschenkt bekommen zu haben.“ (Tom Gsteiger, Bund)

„Durch die Annäherung erzielt Tschopp Klangeffekte von eigenartiger Schönheit“ (Frank von Niederhäusern, züritipp)

„Die Schweizer Jazzszene ist um eine spannende Band mit ausgeprägtem Profil reicher“ (Stefan Künzli, az)

„Das eigenständige Leaderdebut einer starken neuen Posaunenstimme“ (Reinhard Köchl, JAZZthing)

bubaran.andreastschopp.com

08.10.2019_Phil Donkin „Masterfrown“

Phil Donkin (Kontrabass)
Joris Roelofs (Bassklarinette)
Wanja Slavin (Saxophon)
Martin France (Schlagzeug)

Bassist Phil Donkin hat mit seinen 37 Jahren einen langen Weg hinter sich. Von Hause aus ins englische Jazz-Leben hineingewachsen, spielte er dort mit jedem, der Rang und Namen hatte. Mit Ende Zwanzig zog es ihn nach New York, wo er sich ebenfalls schnell einen Namen als gefragter Sideman machen konnte. Seit einigen Jahren ist als drittes Standbein Berlin hinzugekommen, wo er eine Fixgröße in der sich stetig verändernden Szene geworden ist. Die lange Liste der Musiker, mit denen er kollaborierte, reicht von John Abercrombie bis Nils Wogram.

Nachdem er sich auf seinem letzten Album „The Gate“ mit Musikern aus seinem New Yorker Umfeld umgab, setzt er mit seiner Band Masterfrown ausschließlich auf europäische Kollegen. Es gibt kein Harmonieinstrument, Donkin setzt voll auf die Gestaltungsmöglichkeiten zwischen drei Melodieinstrumenten. Die individuellen Timbres der vier Musiker verschmelzen mit derartiger Wucht zu einer symbiotischen Einheit, dass das Wort Ensemble im herkömmlichen Sinne mit erheblichen Unschärfen behaftet ist.Das Album „Value“ markiert eine Zäsur: die Musik ist gleichermaßen Rückschau, Ausblick und die Justierung der eigenen Mitte. Ohne dass er das geplant hätte, wurde daraus ein sehr autobiografisches Werk, in dem verschiedene Aspekte seines bisherigen Wegs ihren Niederschlag finden.

„Value“ ist zugleich ein sehr persönliches, autobiografisch geprägtes und wahrscheinlich gerade deshalb ein offenes, global ausgerichtetes Album, das kongenial den Moment und die Ewigkeit vereint. Es ist ein kollektives Solowerk, das weitgehend ohne Soli im konventionellen Sinne auskommt und trotzdem viel Raum für individuelle Spots gibt. Vor allem aber ist es ein sehr ganzheitliches Werk, das sich nicht zuletzt über seine ehrlich ausgetragenen Paradoxa und Widersprüche definiert, die eben die große Lebensnähe dieser Musik ausmachen.

phildonkin.com

10.09.2019_Tal Arditi Trio

Tal Arditi (Gitarre)
Matt Adomite (Kontrabass)
Tobias Backhaus (Schlagzeug)

Das ursprünglich geplante Konzert von Tobias Delius und seinem Trio Booklet kann aus Krankheitsgründen leider nicht stattfinden. Stattdessen konnten wir den großartigen  Gitarristen Tal Arditi mit seinem Trio gewinnen.

Tal Arditi gilt als ein junges Gitarrenwunder. Er begann mit nur 16 Jahren am prestigeträchtigen Jazz-Institut der Rimon Music University zu studieren. Mit 18 Jahren machte er einen Jazz-Diplom und entschied sich nach Berlin zu ziehen. Dort wurde er schnell zu einem der meistgesuchten Spieler der lokalen und internationalen Jazz-Szene. Seitdem spielte er auch regelmäßig in verschiedenen Clubs und europäischen Festivals.

«Portrait» ist der Titel seines Debutalbums, welches er im Februar im A-Trane Jazz Club aufnahm. Die acht Stücke spiegeln Tals bisherigen Erfahrungen in Berlin wider. Der 20jährige Arditi ist ein echtes Jazz-Gitarristen-Wunderkind, das ein schwer beeindruckendes Jazz-Debüt präsentiert, das selbst bei einem Pat Metheny Begeisterung auslöste.
(MusicReviews.de)

Presse:

„He sounds great- and I wish him all the best with his first recording“ (Pat Metheny)

„Over eight tracks Arditi demonstrates he’s certainly an important new voice in European guitar jazz“ (London Jazz News)

„‘Portrait’ Leaves the listener with the feeling of listening to a future star in guitar heavens“ (From a 2 page article on LP Magazine, Nr 1\19)

„Tal Arditi is considered one of the most important discoveries of the year“ (Long Play Online Magazine)

„This recording will for sure spread around the name of Tal Arditi as a new important guitar voice in Jazz not only of Berlin but all over Europe and the music world wherever“ (Rainer Harrmann, Founder of Jazz Baltica Festival)

talarditi.com

09.07.2019_Fearless Trio

Johannes Ludwig (Saxophon)
Simon Nabatov (Klavier, Fender Rhodes)
Fabian Arends (Schlagzeug)

Was passiert, wenn drei virtuose Improvisatoren aufeinander treffen, die sich stilistisch ständig umfassend weiterbilden und sich nie mit dem Erreichten zufrieden geben, zeigt sich in diesem Trio. In der Band um den Altsaxophonisten Johannes Ludwig trifft der Klavier-Großmeister Simon Nabatov auf den Schlagzeug-Shootingstar Fabian Arends, um die Musik des Bandleaders in wunderbar frischem Gewand zu präsentieren.

Johannes Ludwig, Jahrgang 1988, hat schon viele Projekte unter eigener Federführung realisiert und sein mittlerweile sehr umfangreiches kompositorisches Werk in verschiedensten Besetzungen präsentiert, wie z.B. mit dem Subway Jazz Orchestra, der transatlantischen Band Immigration Booth und dem Johannes Ludwig Quartett, das beim Neuen Deutschen Jazzpreis 2016 den zweiten Platz belegte.

Das Fearless Trio ist sein jüngstes Baby, mit dem er seine Musik in neuer Art erklingen lässt. Hier werden bestehende Songstrukturen stärker als bisher gedehnt, aufgebrochen und im Flug neu geformt, wobei die Absenz eines Tieftöners vor allem dem Klavier besonderen Freiraum gibt, den Simon Nabatov mit größter Freude ausnutzt. Starke, einprägsame Melodien, funk-rockige Grooves und vielfarbige Harmonien werden abstrahiert, seziert, fermentiert und wieder zu einem schillernden Ganzen verschmolzen.

So spielt dieses Generationen übergreifende Trio eine faszinierende Musik, die zugleich eingängig, wild, leuchtend, unvorhersehbar, zupackend und mitreißend ist. Improvisation ohne Sicherheitsgurte, Zusammenspiel ohne Berührungsängste – „fearless“ eben.

www.fearlesstrio.de

11.06.2019_Max Andrzejewski´s Hütte & guests play the music of Robert Wyatt

Johannes Schleiermacher (Saxophon)
Tobias Hoffmann (Gitarre)
Andreas Lang (Kontrabass)
Max Andrzejewski (Schlagzeug, Arrangement)
Cansu Tanrikulu (Gesang)
Jörg Hochapfel (Keyboards, Gitarre)

Das neue Programm von Max Andrzejewski´s gefeierter Band – mit Gästen und zum ersten Mal mit einem Tribute – für den großen britischen „Antihelden“ Robert Wyatt.
Das Programm wurde im Oktober 2018 bei den Leipziger Jazztagen und bei Enjoy Jazz uraufgeführt – nun kommt die Band nach einer exzessiven Mittelamerika-Tour im Frühjahr nach München und hat schon das neue Album im Gepäck, obwohl es erst im Spätsommer 2019 erscheint.

Wyatt´s Kommentar zu dem Programm: „This project is great for my sense of still being alive, knowing that these brilliant young musicians look my way for a moment. Please thank them from me. They have my profound gratitude.“

maxandrzejewski.de

14.05.2019_Philipp Gropper’s Philm

Philipp Gropper (Tenorsaxophon, Komposition)
Elias Stemeseder (Klavier, Synthesizer)
Robert Landfermann (Kontrabass)
Oliver Steidle (Schlagzeug)

Die Protagonisten von Philm stellen sich immer wieder aufs Neue dieselbe Frage: Warum spielen wir diese Musik? Verblüffender Weise finden sie darauf stetig überraschend neue Antworten, im Hinblick auf ihre Musik, ihre Haltung und nicht zuletzt ihr Verhältnis zu ihren tatsächlichen und potentiellen Hörer*innen. Jeder der vier Musiker steht für weit mehr als nur das Instrument, dessen Klang er unmittelbar beisteuert.

Die Stärke von Philm besteht gerade darin, dass die vier Individualisten gar nicht erst den Versuch antreten, ihren gemeinsamen Nenner zu definieren, sondern die Arme ausbreiten und über ihre Unterschiede den größtmöglichen gemeinsam zu erobernden Raum abstecken, und sei es der Weltenraum.
Die Musik von Philm gibt uns das Gute zurück, das wir irgendwann mal im Jazz der 1960er Jahre erfahren haben, als es noch in jedem einzelnen Ton um alles ging. So ist es gottlob auch hier. Es geht um alles und noch viel mehr und das in jedem einzelnen Augenblick. Gerade so als müsste das Schiff, sollte die Band auch nur einen einzigen Moment in ihrem gemeinsamen Ringen um Schub nachlassen, auf dem Boden der tristen Realität zerschellen.

Philm gelingt es, Improvisation und Komposition elastisch ineinander zu verzahnen und auf frappierende Weise aus einer inneren Notwendigkeit, genau das zu sagen, was hier gesagt werden muss. Philm lehnt sich ein ganzes Stück aus dem Fenster, geht ins Risiko und holt die Hörer*innen, egal welcher musikalischer Sozialisation, genau dort für diese Reise ab, wo sie sind: In der Mitte des Lebens.

Philm abstrahiert gleichermaßen auf hohem Level und macht konkrete Angebote an die Hörer*innen, weil es zugleich intim und introspektiv, aber doch auch offensiv und aufmüpfig ist, weil es in ein und demselben Augenblick Einsichten und Draufsichten gewährt, indem es Nähe schafft und auf Distanz geht, weil es den Augenblick zelebriert und doch auch Epochen übergreifend ist. Es geht um alles und noch viel mehr und das in jedem Augenblick.

Presse:

Was heißt eigentlich heute Jazz? Gibt es zeitgemäßen Jazz, einen zeitgemäßen Sound, der weder altbacken und verstaubt klingt noch die Tradition verleugnet? Die beste Antwort auf die Frage liefert, wie ich finde, die ungemein kreative Berliner Jazzszene, zu der auch der Saxophonist Philipp Gropper zählt, mit seinem Quartett Philm. Das steht für einem im besten Sinne progressiven Jazz – kantig, rhythmisch vertrackt, ohne Scheu vor Dissonantem, gespeist von ganz vielen unterschiedlichen stilistischen Einflüssen […]. Sunship, das ist der Titel des jüngsten, vielgelobten Studioalbums des Quartetts aus dem vergangenen Jahr und mit dem Material dieses Albums sind die vier auf Tournee gegangen, haben unter anderem ein Konzert im Amsterdamer Bimhuis gespielt […]. Und es ist tatsächlich nochmal eine Spur intensiver, direkter und spannender dieser Musik sozusagen im Prozess mit ihrer Entstehung vor Publikum zuzuhören […].
– Johannes Kloth, SR2-Kulturradio/Jazz Now

Philm gelang es, Improvisation und Komposition elastisch ineinander zu verzahnen und auf frappierende Weise aus einer inneren Notwendigkeit, genau das zu sagen, was hier gesagt werden muss. Stark und intensiv war das Konzert, welches aus einem ununterbrochenem einstündigen Set bestand. Bemerkenswert.
– nnz-online.de

…ich liebe die theatralen, dystopischen Engführungen auf sun ship, die permanente Gleichgewichtung der Mittel, das Intrinsiche, das Solieren als Verglühen, als Punishment in mitten einer Lavaflut vergehend.
– Matthias Krieg

Man kann dieser Musik, obgleich sie voller Brüche und Quertreibereien steckt, beim Wachsen zuhören und die überraschenden Eruptionen in dieser spröden, aber poetischen Klanglandschaft genießen wie den Ausbruch eines Geysirs.
– Klaus Nüchtern, Falter 27/17

Diese CD ist wie ein Manifest. Wie in insistierenden Schleifen gräbt sich seine kompromisslose Dringlichkeit ein und wird immer plausibler, je öfter man es hört. Unbedingte Voraussetzung dieser überzeugenden und nicht schlicht Vorbilder oder Ahnen imitierenden Intensität ist eine über Jahre kontinuierliche Zusammenarbeit Gleichgesinnter. […] Groppers Band hat sich freigespielt von den Ahnen, doch Coltranes Spirit des Transzendenten, auf Höheres, Größeres Deutenden, ist transformiert in unsere Gegenwart.
– Ulrich Steinmetzger, sonic 101, Juli 2017

Natürlich ist der Albumtitel „Sun Ship“ (WhyPlayJazz/NRW) eine Referenz in die Jazzgeschichte und verweist direkt auf eine wichtige Inspirationsquelle für den 1978 in Berlin geborenen Saxofonisten Philipp Gropper: John Coltrane, vor allem den der späten Phase kurz vor dessen Tod 1967. Gropper geht es mit seinem Quartett PHILM um die Haltung und Energie, die auch und gerade auf der gleichnamigen Coltrane-Platte zu Tage treten. Es geht um die Freiheit in der Wahl der Mittel und Möglichkeiten, um die größtmögliche Emotionalität im Ausdruck. […] Die vier Musiker experimentieren mit rhythmischen Überlagerungen, die ihre Entsprechungen in einem polyphonen Geflecht der Stimmen haben, das in einer Trias aus akustischem Flügel, Synthesizer und Tenorsaxofon gipfelt.
– Martin Laurentius, jazzthing.de

In dieser Besetzung ist Philm nicht nur ein Projekt, sondern eine holistische Band, wie es sie in der deutschen Jazzlandschaft nicht allzu oft gibt. In den drei langen Tracks der CD treten die vier Individualisten gar nicht erst den Versuch an, ihren gemeinsamen Nenner zu definieren. Sie breiten die Arme aus und stecken den größtmöglichen, gemeinsam zu erobernden Raum ab, in diesem Fall recht unbescheiden den Weltenraum.
– Wolf Kampmann, Jazz thing, Juni-August 2017

Der gemeinsame Philm-Sound markiert einen ihrer absoluten Höhepunkte, weil wie mit Händen zu greifen ist, dass dieses feste Ensemble Essenzielles einkreist und dabei in drei zyklischen Kompositionen des Bandleaders Gropper sehr nah aneinandergerückt agiert. Das hat ein Dräuen, Drängen und schichtweise sich Entwickelndes, ohne dass sich auf Erreichtem ausgeruht würde. Hier geht es um das Umspielen von emotionalen Kernen in Gruppenstärke, um rastlose Dringlichkeit in Splittertönen und Soundfindungen jenseits des Epigonalen. Die Geschichte der modernen Jazzentwicklung ist den Beteiligten bekannt, es geht jedoch darum, daraus für sich Wichtiges zu extrahieren. Insofern ist diese Musik ein Destillat.
– Ulrich Steinmetzger, Leipziger Volkszeitung

www.philippgropper.com

09.04.2019_Geoff Goodman Quintett

Matthieu Bordenave (Saxophon)
Rudi Mahall (Bassklarinette)
Geoff Goodman (Gitarre)
Andreas Kurz (Kontrabass)
Bill Elgart (Schlagzeug)

Mit Goodmans Kompositionen bewegt sich das Quintett an den Grenzen des Möglichen und durchläuft Momente der Gelassenheit, des Pathos, des strukturierten Chaos und des trockenen Humors. Sein harmonisches Konzept ist anspruchsvoll und voller Überraschungen… die Akkorde und die Bewegung der Melodie sind untrennbar miteinander verflochten.

Komponieren für ein kleines Ensemble mit zwei Hörnern war schon immer Goodmans Favorit. Diese Formation erlaubt Kompositionen, die in der Jazztradition verwurzelt sind, sowie Stücke, die einen neuen und experimentellen Sound erforschen: post-Bop, post-Monk, post-Ornette, post-Dolphy, post-Frisell, post-everything …

Rudi Mahall und Bill Elgart waren bereits vor 15 Jahren in Goodmans ursprünglichem Quintett. Jetzt hat Goodman mit den beiden renommierten Münchner Jazzmusikern Matthieu Bordenave und Andreas Kurz das Quintett vervollständigt. Signifikant ist die gemeinsame Haltung aller fünf Musiker basierend auf Vertrauen, Risikobereitschaft, Neugier und Humor.


Geoff Goodman – guitar , Felix Wahnschaffe – saxophone, Rudi Mahall – bass clarinet, Henning Sieverts – bass, Peter Perfido – drums (2009 TUTU Records)

Presse:

Das Quintett rund um den New Yorker Gitarristen schafft in eigenen Kompositionen eine reizvolle Verbindung von tief inhalierter Jazztradition und NuJazz Elementen. Starke Melodien erfahren skurrile Brechungen, atmosphärisches Schwelgen mündet in expressive Soli und verfeinerte Rhythmen entfalten hypnotische Wirkung.
Beate Sampson BR4

Je spektakulärer, mysteriöser, kunstvoller die Musik und je virtuoser, unprätentiöser derjenige, der sie darbietet, umso mehr verwandeln sich unscheinbare Schreiberlinge in glühende Poeten. Was wurde über Geoff Goodman und seinen in jeder Hinsicht unvergleichlichen Gitarrenstil nicht schon alles geschrieben, seit er 1979 zu ersten Mal in Europa auftauchte. So nannten ihn die verdutzten Kritiker einen „Juan Miro der Saiten“. Er sei „ein leidenschaftlicher Grenzgänger, der sich permanent auf musikalischem Neuland bewegt“, formulierte es die „Süddeutsche Zeitung“. Und das kanadische Jazzmagazine „Cadence“ wagte den ganz großen Umgriff, indem es versuchte, den Stil des 59-Jährigen gleich auf mehrere Nenner zu bringen: post-Bop, post-Monk, post-Ornette, post-Dolphy, post-Frisell, post-everything…

Irgendwie passt all dies auf den sympathischen, verschmitzten und irgendwie genialen Gitarristen. Für ein komplettes Goodman-Portrait sollte man vielleicht noch dessen Leidenschaft für Pop, Folk und Country hinzufügen. Aber im Prinzip war der Wahl-Münchner noch nie „post“, sondern in jeder Phase seines Schaffens „present“. Ein moderner Jazzmusiker ohne Scheuklappen, der sich stets ohne marktschreierische Effekte weiterentwickelt, sei es in der Zusammenarbeit mit Kollegen wie Chris Hirson, Charlie Mariano, Mal Waldron, Tony Lakatos, Nicolas Simion, Ed Schuller, Larry Porter, Allan Praskin, Bill Elgart, Thomas Zoller, den Krautrock- und Avantjazz-Pionieren von Embryo oder der albanischen Sängerin Fjoralba Turku, sei es als Dozent am Jazz Projekt des Freien Musikzentrums München oder mittels eines Musikstipendium der Landeshauptstadt München 2012 für „Metal, Wood and Wire“.
Double Moon Records

www.geoffgoodman.com

12.03.2019_Weidner Lang Baumgärtner

Christian Weidner (Alt Saxophon)
Andreas Lang (Kontrabass)
Moritz Baumgärtner (Schlagzeug)

Die Musik des Berliner Triokollektivs WEIDNER LANG BAUMGÄRTNER ist geprägt von tiefer musikalischer Verwandtschaft der drei Musiker und ihrer bedingungslosen Hingabe und Bereitschaft zum Experiment.
Verwurzelt in einem direkten, erdig und beseelt klingenden Sound dringt das Trio vor in kompromisslose Klang- und Form-Experimente. Es singt innig, berührt und reißt mit in tiefere Schichten: fein und hell und dann wieder roh und ungeschliffen: ein überbordender Sound, unberechenbar und unverwechselbar zugleich.

Die Hintergründe der drei renommierten Berliner Musiker sind vielfältig und reichen vom Punk-Pop bis zur improvisierten Musik. (Melt, Bonaparte, Frittenbude, FUSK,  Der Rote Bereich, Christian Weidner Quartett, Fo[u]r Alto).

Foto by Oliver Potratz

www.christianweidner.de

12.02.2019_Other Animal

Peter Meyer (Gitarre, Elektronik)
Bernhard Meyer (Bass)
Wanja Slavin (Saxophon, Klarinette, Flöte, Synthesizer)
Jim Black (Schlagzeug)

„Based on post avantgarde NY-Berlin Jazz this music will go and grow everywhere else.“

Peter & Bernhard Meyer, bekannt durch ihre Arbeit mit dem “Melt Trio”, präsentieren ihre neue Band mit Wanja Slavin (saxophone) und Jim Black (drums).

Die Meyer Brüder ( an Gitarre und Bass) haben über die letzten Jahre einen Sound entwickelt, der sich nicht nur über alle gängigen Vorstellungen von Jazz-Improvisation, Alternative Rock, Neue Musik und Ambient hinwegsetzt, sondern selbst alle bekannten Synthesen, Avantgardismen und Überlappungen übertrifft. Ein Sound, der sein Bukett Lichtjahre von jedem Crossover entfaltet, ein Sound, der wegweisend in der europäischen Musiklandschaft ist.

Mit Jim Black gesellt sich einer der einflussreichsten Schlagzeuger unserer Zeit zu den Brüdern. Seit nunmehr 25 Jahren gehört Jim Black zu einer neuen Generation von Musikern, die den Jazz ins 21. Jahrhundert gebracht haben. Mit seiner grenzenlosen Technik und seinem futuristischen Konzept, mit seiner unablässigen Freunde am Erfinden, verzaubert und inspiriert er Zuhörer auf der ganzen Welt.

Echo-Preisträger und Saxophone Volcano Wanja Slavin bringt eine seltene zerbrechliche, raue Schönheit mit in die Band. Sein Spiel trägt die Kraft, die Energie und die Liebe des Jazz von John Coltrane oder Ornette Coleman in sich. Darüber hinaus ermöglicht ihm seine Virtuosität und Kreativität neue Wege. Ungehörte Klänge, wie man sie vielleicht aus der Neuen Musik oder aus elektronischer Musik kennt, durchfließen sein Spiel.

Presse:

“…with sinuous melodies that are eminently accessible, but which are given just the right amount of unpredictability through the band’s rhythmic diversity and strong emotional arcs.” (All About Jazz)

„This Band is an organism, which breathes and pulsates. Playing consciously and intuitively, leaving out the irrelevant Other Animal amazes with different motions, timbres and developments again and again.“ (Downbeat Magazine)

Other Animal bietet eine zeitgenössische, facettenreiche und tiefgründige Improvisationsmusik, die nur in ganz seltenen Fällen in den Rückspiegel schaut und ansonsten nur die Zukunft kennt. (Jazzpodium, Thorsten Hingst)

“Auf Other Animal vereinen die Gebrüder Meyer den kontemporären Klang der Berliner Jazz-Szene mit der höchst perkussiven Trommelkunst des New Yorkers Jim Black zu einer atmosphärischen Darbietung, die sich nahtlos zwischen Post-Rock Elementen und Jazz bewegt. Prominente Rollen werden hier keinem zugeteilt…” (Concerto 02-03/18)

“A unified sonic cloud grows simultaneously spacious, intense, and haunting … With bass and drums anchored in a polyrhythmic web, both guitar and sax comfortably seek freedom to roam … Sometimes thinly polished, sometimes strenuous and unyielding, Other Animal creates interesting and variegated soundscapes dipped in the independent rock genre. (Jazztrail NYC)

„Other Animal brings new life to jazz” (Dodie Miller-Gould, Lemonwire)

„This refreshingly new music group pushes boundaries to places we haven’t been.“ (Grady Harp)

www.meyer-music.de

08.01.2019_FIELD

Uli Kempendorff (Saxophon, Klarinette, Komposition)
Christopher Dell (Vibraphon)
Jonas Westergaard (Kontrabass)
Peter Bruun (Schlagzeug)

FIELD sei „gedacht für alle Menschen, die da Ohren haben zu hören“, schrieb die TAZ in einer Kritik zum aktuellen Album „Heal The Rich“. Das Quartett um den Berliner Saxophonisten Uli Kempendorff spielt Stücke aus der Feder des Bandleaders. „Jazz, der innovativ ist ohne sich die Bürde des Free Jazz aufzuladen, der eingängig sein kann, ohne mit den Klischees der Tradition zu kokettieren.“ (SÜDKURIER)

Die vier Musiker vereinen in dieser Band musikalische Einflüsse aus ihren Projekten wie der Uli Gumpert Workshop Band, Christian Lillingers GRUND, Django Bates‘ Beloved und DRA. Sie transportieren die ungestüme Spielfreude und Energie, die Berlins Szene seit vielen Jahren ausmacht. „Die Zuhörer spüren die Energie, die von dem packenden Zusammenspiel des Quartetts ausgeht und das immer wieder neue Klangspielereien ausbrütet.“ (SÜDKURIER).

Presse:

„So viel Geschmeidigkeit. So viel Widerspenstigkeit. Der Berliner Saxophonist Uli Kempendorff fegt mit seiner Band alle Mauern zwischen Tradition und Avantgarde hinweg. Diese CD bedarf nicht vieler Worte zur Beschreibung. Sie soll einfach nur so viel wie möglich gehört werden.“
JAZZTHETIK

“Heal The Rich” richtet sich denn auch nur vordergründig an einen kleinen Personenkreis, in Wirklichkeit ist es gedacht für alle Menschen, die da Ohren haben zu hören.” TAZ

Dieser geradezu philosophische Überbau widerspiegelt sich in der raffinierten Instrumentalmusik von Field und macht diese Jazz-Band zu einer Formation, die nonverbal, also ohne ein einziges Wort, Botschaften transportiert, die von hoher politischer Brisanz sind. […] Da war nichts vorhersehbar, und jede instrumentale Reaktion der Musiker barg eine gehörige Portion Überraschung, so dass es zu keiner Sekunde musikalisch öde wurde. Christian Rödel, OSTSEE ZEITUNG

„Anarchisch, voller rhythmischer Verschiebungen, und doch groovte es mächtig. Die vier Berliner Jazzer sind musikalische Freigeister, verwegene Tüftler und Klangverfremder, die zwischen komplex Arrangiertem und freien, aufgelösten Strukturen Geniales zuwege bringen. Ihr Quartettspiel wahrt bei allen Freiheiten immer den Blick für die Querverbindungen und spannenden Verflechtungen: unabhängig und doch immer mit Bezug zueinander.“
MANNHEIMER MORGEN

„All-Star-Formation der Berliner Szene. Bebop fürs 21. Jahrhundert (…) eine ungestüme Spielfreude bricht sich immer wieder Bahn und macht die Musik so anziehend. Hier passiert immer wieder etwas Neues, aber der Hörer wird bei dieser Achterbahnfahrt auf eindrucksvolle Weise mitgenommen.“
JAZZTHING

„Field ist (…) eine der vielversprechendsten Formationen der Berliner Jazzszene der letzten Jahre (…), also nichts weniger als eine (weitere) Super Group der Berliner Jazzszene. Jeder der neun Titel ist ein Mikrokosmos voller musikalischer Einfälle, Höhepunkte und Überraschungen.“
JAZZPODIUM

„Dieses Anregen von Fantasie zeigte, was Jazz auch kann: Anstoß zu Kino im Kopf.“ MITTELBAYERISCHE ZEITUNG

field4.de