Alle Artikel in der Kategorie “Vorschau

11.11.2025_FLUT

Christopher Kunz (Sopran-/ Tenorsaxophon)
Isabel Rößler (Kontrabass)
Samuel Hall (Schlagzeug)

2015 von Kontrabassistin Isabel Rößler und Saxophonist Christopher Kunz in Nürnberg gegründet, kreiert FLUT mit Schlagzeuger Samuel Hall eine eindringliche Interpretation von Free Jazz, die in langen Bögen, mutierenden Texturen und starken Kontrasten, einen Sog aus geräusch- und songhaften Momenten entwickelt. FLUT zieht mit außergewöhnlicher Klangdichte, Gestaltungswille und Intuition das Publikum in ihren Bann und schafft dabei eine Atmosphäre, die gleichermaßen fordernd wie faszinierend ist.

„Diese Musik ist konstruktiv, ein tiefes Statement einer nächsten Generation, die nicht kopieren will, sondern eine Historie weiterschreibt in den wenigen besten Fällen. Flut ist so ein bester Fall, weil eine verbindende und einladende Lust vorgeführt wird in einer Zeit der Isolation und der gedanklichen Fragmentierungen, die sich hinter sozialen Medien etc. verbergen. Die Fähigkeiten des Saxofonisten Christopher Kunz scheinen unbegrenzt, doch geht es nicht darum, sie vorzuführen. Eher geht es darum, sie in einem größeren Diskurs beiläufig aufscheinen zu lassen.“

„Diese Musik lädt ein zum Staunen, zum Dabeisein, zum Spaß am Detail, zum Reingehen in einen Mikrokosmos, der wächst mit jeder Begegnung. Sie verliert sich nicht im Eskapismus, stattdessen ist sie schön und immer schöner. Sie spricht eine Einladung aus, etwas zu entdecken. Diese Band ist wie ein Organismus, der Impulse sendet, die weiter und immer weiter führen“

Ulrich Steinmetzger

www.flut.bandcamp.com
www.facebook.com/flut3
www.christopherkunz.net/flut

Foto © Dovile Sermokas

12.12.2025_TSOMBANIS4

BR-KLASSIK Live-Mitschnitt

Anna Tsombanis (Tenorsaxophon)
Beate Wiesinger (Kontrabass)
Andreas Waelti (Kontrabass)
Herbert Pirker (Schlagzeug)

TSOMBANIS4 heißt das brandneue Projekt der gefeierten Wahlwiener Tenorsaxophonistin Anna Tsombanis, welche sich bereits mehrfach als Liebhaberin der tiefen Töne geoutet hat. So erstaunt es nicht, dass sie gerade das untere Register in ihrem Quartett erweitert hat und diesem viel Platz einräumt. Denn was ist besser als ein Kontrabass? Zwei Kontrabässe! Dafür holt sie sich neben dem Schweizer Bassisten Andreas Waelti noch die Österreichische Bassistin Beate Wiesinger hinzu.

Zwei Kontrabass-Sounds, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten, getragen durch das energetische Spiel von Herbert Pirker am Schlagzeug und abgerundet durch den vollen und warmen Tenorsound von Anna Tsombanis, ergeben ein genussvolles Hörerlebnis der ganz besonderen Art.

Die Kompositionen der Saxophonistin bewegen sich von sanften meditativen Klängen bis hin zu wilden freien Passagen. Das Endprodukt ist eine explosive Mischung aus spontaner Kommunikation und energiegeladenem Spiel, in der die Wurzeln des traditionellen Jazz noch immer zu hören sind.

unitrecords.com/artists/tsombanis4/
instagram.com/annatsombi/
facebook.com/anna.tsombanis

Foto © Julia Freytag

In Kooperation mit BR-KLASSIK

20.01.2026_Ferdinando Romano – The Legends of Otranto

Veli Kujala (Akkordeon)
Kirke Karja (Klavier)
Ferdinando Romano (Kontrabass)
Ermanno Baron (Schlagzeug)

Die Musik von The Legends of Otranto ist sehr heterogen, hat einen ganz eigenen Charakter und ist nur schwer zu definieren. Sie vereint Elemente aus Jazz, zeitgenössischer Musik, Kammermusik, Experimental, Drum’n’Bass und Rock. Schnelle Rhythmen und verwobene Polyrhythmen, Klangexperimente, atonale Passagen und Improvisationen wechseln sich mit minimalistischen und introspektiven Momenten ab. Die Suite ist geprägt von sorgfältiger Komposition und komplexer Polyphonie, an der alle Instrumente beteiligt sind. Gleichzeitig wird ein warmer und melodischer Klang erzeugt, der an die volkstümliche Erzähldimension populärer Legenden erinnert. Dieser Klang bewegt sich zwischen mediterranen und nordeuropäischen Einflüssen, die durch die Sprache von Veli und Kirke entstehen.

Das Album ist eine Suite in sechs Sätzen, die von Geschichten und Legenden inspiriert ist, die mit der Stadt Otranto in Verbindung stehen. Es ist eine musikalische Erzählung über diese magische und alte Region im tiefen Süden Italiens: Der Turm der Schlange, Idrusa, die Bauxithöhle, der Baum des Lebens, die beiden Schwestern und König Artus sind Figuren, Orte und Bilder, die nach und nach Note für Note zum Leben erweckt werden. Einige dieser Geschichten haben ihren Ursprung in historischen Ereignissen, die die Region Salento geprägt haben, andere wurden durch die Volkskultur überliefert. Die Uraufführung fand im Oktober 2023 in Tallinn statt und wurde live im estnischen Radio übertragen.

Ferdinando Romano ist Kontrabassist, Komponist und Improvisator, der vorwiegend in der zeitgenössischen und avantgardistischen Jazzszene aktiv ist. Neben dem Kontrabass hat er eine große Leidenschaft für modulare Synthesizer und elektronische Musik. Er promoviert am Fachbereich für elektronische Musik des Konservatoriums von Como und untersucht in Zusammenarbeit mit einigen bedeutenden europäischen Einrichtungen die Möglichkeiten der Integration künstlicher Intelligenz in die Improvisationspraxis.

Bei „Top Jazz 2023”, dem Kritiker-Referendum der traditionsreichen Zeitschrift Musica Jazz, gewann er wichtige Auszeichnungen und belegte den zweiten Platz in der Kategorie „Italienischer Musiker des Jahres”. Sein Album Invisible Painters wurde zu einem der Alben des Jahres und sein Ensemble zu einem der Ensembles des Jahres gekürt. Mit seinem Debütalbum „Totem” feat. Ralph Alessi gewann er zahlreiche Auszeichnungen, darunter den ersten Platz in der Kategorie „Bestes neues italienisches Talent 2020” im jährlichen „Top Jazz” des Magazins „Musica Jazz”, den „SIAE 2021 Award” und er war einer der Gewinner des Programms „Nuova Generazione Jazz”.

Er hat breite internationale Anerkennung von führenden Magazinen und Zeitschriften erhalten. Er wurde unter anderem als „poetischer Bassist, inspirierter Komponist und faszinierender Arrangeur“ (T. Conrad, Stereophile), als „brillante Platte, Ausdruck klaren Talents“ (Musica Jazz) sowie als „Jazz von großer Klarheit, ausdrucksstark, der sich nie auf virtuosen Lorbeeren ausruht, sondern aufmerksam auf die ‚Geschichte‘ achtet, die selbst aus einer exquisiten Instrumentalkomposition entstehen kann“ (La Repubblica) beschrieben. Des Weiteren wurde er als „Platte von höchster Qualität, die von der glücklichen Begegnung zwischen ‚komplexem Hören und besserer Zugänglichkeit‘ profitiert“ (UK Vibe) gelobt.

Ferdinando tritt häufig live und im Studio auf – sowohl als Bandleader als auch als Sideman – und arbeitet dabei mit Musikern wie Ralph Alessi, Enrico Rava, Robin Eubanks, Benny Golson, Alexander Hawkins, Glenn Ferris, Logan Richardson, Elias Stemeseder, Jérôme Sabbagh, Yuhan Su, Ben Van Gelder, Napoleon Murphy Brock, Tom Ollendorff, Marc Michel, Brandon Allen, Kirke Karja, Veli Kujala, Camila Nebbia, Valentin Gerhardus, Francesco Bigoni, Ermanno Baron, Francesca Remigi, Federico Calcagno, Matteo Paggi, Evita Polidoro, Tino Tracanna, Roberta Gambarini, Dino Piana, Mario Raja und vielen anderen zusammen.

Presse:

“A truly original sound, perfectly suited for storytelling—much like a concept album—evokes an arcane, fairy-tale-like, and unrepeatable land of the Deep South. Eight chapters of a single suite that moves through versatile sonic landscapes, managing to blend echoes and inspirations drawn from rock, rap, post-bop, world music, and contemporary classical.” Jazz Journal (UK)

www.ferdinandoromano.com

10.03.2026_Neon Dilemma

Elias Stemeseder (Klavier, Synth)
Robert Landfermann (Kontrabass)
Leif Berger (Schlagzeug)

Mit akustischen und elektronischen Instrumenten entspinnen drei Protagonisten der jazzbasierten Improvisationsmusik einen Diskurs über Möglichkeiten des zeitgenössischen Zusammenspiels in historischer Instrumentierung. Konzepte und Ideen unterschiedlichen geografischen und zeitlichen Ursprungs werden zu neuartigen Ordnungsprinzipien umfunktioniert welche es dem Ensemble ermöglichen, vermeintlich disparate musikalische Elemente miteinander in Einklang zu bringen. So ertönt feingliedrig Kontrapunktisches und tänzelnd Polyrhythmisches mühelos neben rohen Klangtürmen, vehementen Akkordclustern und schlichter Gesanglichkeit.

Fotos © Florian Fries/Patrick Essex

09.06.2026_Camila Nebbia & Chris Corsano

Camila Nebbia (Tenorsaxophon)
Chris Corsano (Schlagzeug)

Camila Nebbia und Chris Corsano, beide abenteuerlustige Improvisatoren, haben sich zu einem Duo zusammengeschlossen, das von roher Energie und ungezügelter Experimentierfreude lebt. Ihre Musik bewegt sich an der Schnittstelle zwischen Textur, Melodie und Noise und schafft so eine dynamische und ausdrucksstarke Musik, die die Grenzen von Klang und Form sprengt.

Ihr Album „Six or Seven Ways Towards Becoming Undone” wird 2025 bei Relative Pitch Records erscheinen.

Chris Corsano (geb. 1975, USA) ist ein in New York lebender Schlagzeuger, der seit Ende der 1990er Jahre an der Schnittstelle von kollektiver Improvisation, Free Jazz, Avant-Rock und experimenteller Musik tätig ist. Er ist der bevorzugte Drummer einiger der größten zeitgenössischen Vertreter des „Jazz“ (Joe McPhee, Paul Flaherty, Mette Rasmussen, Zoh Amba) und „Rock” (Sir Richard Bishop, Bill Orcutt, Jim O’Rourke) sowie für Künstler, die sich keiner Kategorie zuordnen lassen (Björk für ihr Album Volta und ihre Welttournee, Michael Flower, Okkyung Lee).

1998 begann Corsano eine langjährige, energiegeladene musikalische Zusammenarbeit mit dem Saxophonisten Paul Flaherty. Ihr Stil, den sie gelegentlich mit (halb-)ironischem Humor als „The Hated Music” bezeichnen, verbindet den ekstatischen Kollektivismus des modernen Free Jazz mit der Dringlichkeit und Intensität des Hardcore-Punk. Ein Umzug von West-Massachusetts nach Großbritannien im Jahr 2005 veranlasste Corsano, seine Solomusik weiterzuentwickeln – ein dynamisches, spontan komponiertes Ein-Mann-Orchester, das erweiterte Techniken für Schlagzeug, selbstgebaute Nicht-Perkussionsinstrumente (z. B. über Trommelfelle gespannte Geigensaiten), Zirkularatmung auf modifizierten Rohrblattinstrumenten und haufenweise resonante Metalle nutzt. Von 2007 bis 2008 war er Schlagzeuger auf Björks Volta-Welttournee und spielte in seiner Freizeit Shows und Aufnahmen mit Evan Parker, Michael Flower und Jandek. 2009 kehrte er in die USA zurück und tourte weiter in einer Vielzahl sich ständig weiterentwickelnder Kollaborationen. Im Jahr 2017 gewann er den „Foundation for Contemporary Arts Grants to Artists Award”. Corsano, der selbst ein renommierter Solokünstler ist, hat ein neues Soloalbum namens „The Key (Became The Important Thing [and Then Just Faded Away])” beim Label Drag City veröffentlicht.

Sein Interesse an gemeinsamer Improvisation hat dazu geführt, dass Corsano mit vielen Gleichgesinnten zusammengearbeitet hat und auf über 180 Alben und bei Tausenden von Live-Auftritten zu hören ist. Er hat unter anderem mit Paul Dunmall (veröffentlicht vom Label ESP-Disk), Joe McPhee (Roaratorio), Okkyung Lee (Open Mouth), Bill Orcutt (Palilalia), Mette Rasmussen (Hot Cars Warp Records & Clean Feed), John Edwards (OTOroku & Dancing Wayang), Sylvie Courvoisier (Relative Pitch), Nate Wooley (No Business & Astral Spirits), Jim O’Rourke & Akira Sakata (Drag City & Polystar), Merzbow (Family Vineyard), Jessica Rylan (Load Records), Rodrigo Amado (Trost), Nels Cline (Strange Attractors), Heather Leigh (Volcanic Tongue), Ghédalia Tazartès (Ultra Eczema), Ken Vandermark (Audiographic) und Sunburned Hand Of Man (Manhand).

Camila Nebbia stammt aus Buenos Aires, lebt in Berlin und ist Saxophonistin, Komponistin, Improvisatorin, bildende Künstlerin und Kuratorin. Das Jazz PT Magazin bezeichnet sie als „eine der bedeutendsten Saxophonistinnen unserer Zeit“. Die multidisziplinäre Künstlerin verbindet in ihrer Arbeit die Schaffung und Zerstörung von Archivgedächtnis und erforscht dabei Konzepte wie Identität, Migration und Erinnerung. Ihr jüngstes Soloalbum – „una ofrenda a la ausencia” (eine Opfergabe an die Abwesenheit) bei Relative Pitch Records – wurde vom NYC Jazz Record als „ein von Natur aus menschliches und persönliches Album, das die Zuhörer mit einer leidenschaftlichen Herangehensweise an den Jazz überrascht” beschrieben.

Zusammenarbeit mit zahlreichen Künstlern wie Marilyn Crispell, Michael Formanek, Angelica Sanchez, Randy Peterson, Tom Rainey, Patrick Shiroishi, Vinnie Sperrazza, Katt Hernandez, Kenneth Jimenez, Lesley Mok, Cecilia Lopez, Susana Santos Silva, Elsa Bergman, dem Kollektiv l’Arfi aus Lyon, Joanna Mattrey, Kit Downes, Andrew Lisle, John Hughes und vielen anderen.

Als Bandleaderin und Solokünstlerin veröffentlichte sie „A veces la luz de lo que existe resplandece solamente a la distancia” (Kuai 2017), „De este lado” (Club del disco 2019), Aura (ears&eyes records 2020), „Corre el río de la memoria” (ramble records 2021) und „Presencias” (Sound Holes 2021), „Una ofrenda a la ausencia” (Relative Pitch Records 2023) und „La permanencia de los ecos” (577 Records 2023).
Camila Nebbia wird von D’Addario Woodwinds unterstützt.

www.camilanebbia.com
www.cor-sano.com